Heilpflanzen für den Mann
Brennnessel (Urtica dioica radix)
Die Brennnessel wächst gerne auf stickstoffreichen Böden nahe menschlicher Behausungen. Der lateinische Name kommt von urere=brennen. Die Nessel ist eine Faserpflanze, die früher auch zur Herstellung von Textilien verwendet wurde. Ihre Brennhaare sind wie wehrhafte Schutzschilde ausgestreckt.
Vor allem die Inhaltsstoffe der Wurzel liefern Feuer für die männliche Energie. Sie unterstützen Harnwege und Prostata. Die Inhaltsstoffe der Brennnesselwurzel führen bei benigner Prostatahyperplasie zu einer Erhöhung des Harnflusses. Die deutsche Kommission E und die ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) empfehlen seine Verwendung spezifisch dazu, um die Harnbeschwerden, die mit der benignen Hypertrophie der Prostata assoziiert sind, zu lindern. Studien, an Männern mit benignen Prostatahypertrophie zeigen, dass der Extrakt aus der Brennesselwurzel deutliche Verbesserungen bei der Größe der Prostata, der Häufigkeit des Harnlassens, der nächtlichen Miktionen und der Urinsedimente nach dem Harnlassen hervorgerufen hat. Die Brennesselwurzel und die Gesamtpflanze wurden in der traditionellen Medizin als Adstringens, Diuretikum und Tonikum verwendet. Die Blätter regen den Körperstoffwechsel an und haben entzündungswidrige Wirkung.
Bohnenkraut (Satureja montana)
Bohnenkraut gehört zur Familie der Lippenblütler. Der winterharte Zwergstrauch liebt steinige, sonnige Standorte. Bereits bei den alten Römern war dieses würzige Kraut zur Förderung der Lebenskraft des Mannes geschätzt. Die Überlieferung sagt, dass so manche Frau die Kraft des Bohnenkrautes heimlich aber bewusst in der Küche einsetzt. Bohnenkraut gilt als Aktivator, allgemeines Stärkungsmittel und Tonikum. Es wirkt kreislaufanregend, aktivierend und fördert die Liebeskraft. Wie die meisten aromatischen Gewürzkräuter aus der Familie der Lamiaceae gilt das Bohnenkraut als Stomachikum mit appetitanregender und verdauungsfördernde Wirkung. Zudem haben die aromatischen Öle des Bohnenkrautes milde antiseptische Eigenschaften.
Liebstöckel (Levisticum officinale)
Liebstöckel, aus der Familie der Doldenblütler, wird volkstümlich auch „Luststengel“ genannt, denn er ist ein wahrer Balsam für die Sinne. Sein Geruch ist sehr aromatisch und würzig. Die Würzkraft der Pflanze unterstützt nicht nur Verdauung und Entschlackung. In der Volksheilkunde findet man Liebstöckel häufig in traditionellen „Liebesgetränken“ zur Stärkung der Manneskraft. Die ätherischen Öle des Liebstöckels wirken spasmolytisch und antimikrobiell. Liebstöckel ist ein gutes Aquaretikum zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Das aromatische, leicht scharf-bittere Kraut lindert Verdauungsstörungen wie Aufstoßen, Völlegefühl und Sodbrennen. Die Magensaft- und Gallesekretion und die Darmmotilität werden angeregt.