Unbeschwerte Verdauung
Unbeschwerte Verdauung
Der Prozess der Verdauung beginnt bereits mit der Aufnahme im Mund. An der Verwertung unserer Nahrung beteiligen sich Organe von Mund bis After sowie die Verdauungsdrüsen Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse. Im Laufe eines Lebens verarbeitet der Körper mehr als 25 Tonnen Nahrung. Die Verdauungsarbeit der betroffenen Organe ist also beachtlich. Wie wichtig eine gut funktionierende Verdauung ist, macht sich bemerkbar, wenn der Magen-Darm-Trakt Beschwerden macht.
Verdauungsstörungen wir Obstipation, Durchfall, Blähungen, Völlegefühl oder Magenschmerzen werden oft als harmlos abgetan, sind aber durchaus ein Warnsignal des Organismus, das Beachtung verdient.
Hinter simpel erscheinenden Verdauungsbeschwerden kann auch ein akuter Magen-Darm-Infekt, ein Reizdarmsyndrom, Nahrungsmittelunverträglichkeit stecken. Chronisch- entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn können sich ebenfalls hinter Verdauungsstörungen verbergen.
Auch der psychische Zustand beeinflusst maßbeglich die Funktion des Verdauungssystems: Stress, Nervosität, Leistungsdruck, Angst, Schlafmangel, psychische psychische Probleme, Frust, depressive Verstimmung, sogar Verliebtheit beeinflussen nicht nur den Appetit, sondern auch die Verdauungsleistung. Die einzelnen Abschnitte des Verdauungstraktes werden von Millionen von Nervenzellen gesteuert, die die Darmfunktion zwar unabhängig vom Gehirn steuern, allerdings dieselben Botenstoffe (Neurotransmitter) für die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm nutzen. Der Darm ist das größte Organ im menschlichen Körper.
Ein kranker Darm kann wichtige Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr aufnehmen, sodass es zu einer chronischen Unterversorgung mit wichtigen Vitalstoffen kommt. Die Ernährung und damit auch unsere gesamte Gesundheit hängen also von der Funktionstüchtigkeit des Darmes ab. Da etwa 80 Prozent aller Immunzellen des Körpers in den Darmzotten sitzen, stellt der Darm das Hauptimmunorgan unseres Körpers dar. Auf den Darmzotten befindet sich die Schleimschicht mit der Darmflora (Darmbakterien), welche in Kombination mit einer gesunden Darmwand für ein ausgeglichenes Immunsystem und damit für einen gesunden Körper sorgen. Störungen im Magen- Darmtrakt beeinflussen somit die Immunfunktion und das metabolische Gleichgewicht in unserem Körper auf verschiedensten Ebenen. Sie führen zu einem erhöhten Risiko an Erkrankungen der Begleitorgane (z.B. Haut, Leber, Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse).
Darüber hinaus können Störungen zu Erkrankungen und Beschwerden fernab des Darms (wie Depressionen und Knochenerkrankungen) führen. Ernährungs- oder stressbedingte Reizungen der Darmschleimhaut können zu einem Leaky Gut- Syndrom führen. Hier spricht man von einer durch verschiedene Störungen erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, was wiederum zu einer leichteren Aufnahme von Giftstoffen und Keimen in die Blutbahn führt. Diese lösen einen Prozess im Immunsystem aus, welcher langfristig Stress für den Organismus bedeutet und gleichzeitig auch das Wachstum von pathogenen Keimen und Bakterien begünstigt, welche die Darmwand weiter schädigen. Das führt zu Entzündungsreaktionen im Darm welche weiter die Darm-Blutschranke überschreiten können und dann im gesamten Körper Reaktionen des Immunsystems und Entzündungen auslösen können. Eine gesunde Darmschleimhaut nimmt hingegen keine Allergene auf, weil diese durch das in der Schleimhaut befindliche Immunsystem abgewehrt werden. Beim Leaky Gut-Syndrom können auch Allergene ungehindert die Darmwand durchdringen und so vermehrt zu Allergien führen. Primäres Ziel einer Therapie des Leaky Gut- Syndroms muss es sein, die gesunde Barrierefunktion des Darms wiederherzustellen, die Darmfunktion wieder zu normalisieren und Entzündungsreaktionen auf natürlichem Wege einzudämmen. Denn die Darmschleimhaut ist eines der wichtigsten Schutzschilder unseres Körpers. Die Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Funktion verhindert eine Vielzahl von Folgeerkrankungen.